Blower-Door-Messung

Bau-Schäden durch Leckagen

Dringt durch Spalten, Risse, Löcher, fehlerhafte Anschlüsse der Folie an Massivbauteile oder durch ungeeignetes (z.B. nicht luftdichtes) Material warme und feuchte Innenluft nach draußen, durchströmt sie die Wärmedämmung und wird auf ihrem Weg abgekühlt.
Unterschreitet dabei die Lufttemperatur den „Taupunkt“, dann kondensiert der in der Luft enthaltene Wasserdampf zu Wasser; diese Erscheinung kann man in der Natur fast täglich als „Nebel“ beobachten.
Bei einer Innenluft-Temperatur von 20°C und einer relativen Feuchte von 50% (dies sind die Normverhältnisse nach DIN 4108) liegt die Taupunkt-Temperatur bei ca. 9,3°C, wie aus nebenstehender Grafik ersichtlich ist.

Energieverlust durch Leckagen

Neben der Entstehung von Bauschäden durch Leckagen im LDS enstehen durch mangelhafte Anschlüsse, Verklebungen oder ungeeingete Materialwahl ebenfalls hohe Energieverluste. Eine beim BLOWER DOOR Test gemessene Luftwechselrate von 3,4 /h lässt z.B. bei dem nebenstehenden Beispiel eines Zweifamilienhauses einen Energieverlust (aktuelle Energiepreise zugrundegelegt) in Höhe von jährlich ca. 740 € entstehen.
Durch unseren Energierechner können wir anhand der Messdaten aus der BLOWER DOOR Messung ermitteln, wie hoch zukünftige Energieverluste durch Leckagen in Euro zu Buche schlagen. Die Kosten für den BLOWER DOOR Test sind nach Beseitigung der Leckagen alleine schon durch die geringeren Energieverluste kurzfristig wieder wettgemacht.

Der BLOWER DOOR TEST – Normative Grundlagen

Die Energieeinspar-Verordnung EnEV verlangt die Errichtung von luftdichten Gebäuden:
§ 6 Dichtheit, Mindestluftwechsel
(1) Zu errichtende Gebäude sind so auszuführen, dass die wärmeübertragende Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig entsprechend den anerkannten Regeln der Technik abgedichtet ist.

Luftdichte Bauteile

Die einzige nach EnEV:2009 und DIN 4108-7 zugelassene Messmethode zur Prüfung der Luftdichtheit ist der BLOWER DOOR-Test. Hierbei wird mittels eines in die Gebäudehülle luftdicht eingebauten drehzahlgeregelten Venitilators Über- bzw. Unterdruck im Gebäude hergestellt. Aus der zur Konstanthaltung des Drucks geförderten Luftmenge kann die „Luftwechslrate n50“ errechnet werden, die das Verhältnis aus geförderter Luftmenge zum Gebäude-Luftvolumen wiedergibt.
Für Neubauten ohne mechanische Lüftungsanlage ist ein Maximalwert für n50 von 3,0 zulässig; für Gebäude mit mechanischer Lüftunganlage ist ein Maximalwert für n50 von 1,5 zulässig. Passivhäuser dürfen einen n50-Wert von maximal 0,60 aufweisen.

Qualitäts-Sicherung durch BLOWER DOOR-Test

Planung der Luftdichtheit

Zu einer fachgerechten Ausführung der luftdichten Ebene gehört unabdinglich die vorausgehende Planung des Luftdichtheits-Kolnzepts. Die DIN 4108-7 „Luftdichtheit von Gebäuden“ gibt hierzu klare Handlungs-Anweisungen für den Planer.
Die gesamte luftdichte Ebene muss im Bauplan klar erkennbar sein; hier z.B. im Gebäudeschnitt mittels einer durchgehenden roten Linie gekennzeichnet.

Detaillierung des Luftdichtheit

Das Luftdichtheitskonzept muss ebenfalls detailliert und mit den tangierten Gewerken abgestimmt werden. Nur wenn alle an der Ausführung der Luftdichtheit beteiligten Gewerke – meist sind dies mindestens Rohbau, Verputz, Zimmerer und Dachdecker, Elektriker, Sanitär- und Heizungsmontage und Trockenbau – über ihren Anteil an der Herstellung der Luftdichtheit genau informiert sind, kann das Gesamtkonzept überhaupt nur funktionieren.
Da ein Großteil der Bauteile und Bauweisen, welche für die Luftdichtheit verantwortlich sind, wie Dampfbremse, Folienstöße und -Anschlüsse, Dachdurchdringungen, Manschetten, Einbaugeräte etc., im späteren Ausbau verdeckt werden, muss die Luftdichtheit zur Vermeidungen von teuren und substanzgefährdenden Spätschäden so rechtzeitig geprüft werden, dass noch Nachbesserungen möglich sind: In der Rohbau-Phase.